Holocaust Gedenken am 27.01.2024 und Demonstration „Zusammen gegen Rechts“
Was für ein Tag!
Und schwer auszuhalten.
Die Rede unseres Oberbürgermeisters war heute die Verhöhnung von Millionen Opfern.
Warum diese unsägliche Hufeisentheorie vor den Gedenksteinen z. B. von Eugen Fritsch und Rudolf Hallmeyer.
Das Hufeisen gehörte dort nicht hin und war eines OB mehr als unwürdig. Es ist nicht vergleichbar.
Die Herausforderung für uns war, während der Kranzniederlegung still zu sein und auszublenden.
Wir sind aus Anstand Antifaschisten.
Das WE REMEMBER kann der OB gerne tun, ob man es ihm abnimmt, nachdem er dort mit der AfD gekuschelt hat, bleibt fraglich. Worthülsen kann jeder.
Was wollte die AfD eigentlich dort, die leugnen doch den Holocaust. Herr Zenner stand sehr lange mit der AfD im Gespräch vertieft. Wird er jetzt genötigt. Ja, wer sich mit dem Teufel einlässt…
Deshalb umso besser die starke Rede der Frau der CDU auf dem Altmarkt. Wir haben es nach der unsäglichen Kranzniederlegung genossen.
Überhaupt war die Kundgebung gut gelungen, ein Auftakt ist gemacht. Nun heißt es, NICHT NACHLASSEN. Aber man kann schon ein wenig stolz sein auf die Plauener, die sich zeigten.
Danke auch an die Linksjugend Vogtland & allen die sich hier Mühe machten.
Der Blick nach Hof lässt trotzdem neidisch werden, denn dort waren es sechsmal so viele. Und auch dort starke Powerrede durch die Oberbürgermeisterin.
Wir danken auch dem JUPZ! Junges Theater und ihrer Lesung zum Holocaust-Gedenken im Löwel-Foyer. Das hat den Tag sehr würdig ausklingen lassen!
Welche Herausforderungen stehen an:
Die vielen unterschiedlichen Eindrücke der letzten Tage und Wochen spiegeln die Gleichzeitigkeit vieler Widersprüche. Teilweise gilt es sie auszuhalten. Und zu schätzen.
Teilweise müssen wir sie aber dringend zusammendenken und möglichst wieder näher zusammenfuhren.
Wir sind nicht das Volk.
Wir sind nicht mehr.
2024 ist nicht 1989.
Die Probleme sind komplexer.
Wir haben viel zu lösen und aufzuarbeiten!
Viele Menschen bekundeten heute positive Botschaften. Niemand möchte eine AFD. Niemand Rechtsextremismus.
Das ist erstmal gut, wenn auch spät und zunächst erstmal nur in die Öffentlichkeit getragen.
Die Wahlprognosen und Realitäten sind längst andere.
Wir müssen dringend mit Selbstkritik, Mut und Ausdauer hinter die Gründe schauen die uns hierher geführt haben.
Müssen über endlich über Strohfeuer, Worthülsen und Frust hinauskommen.
Müssen uns dem zuwenden was überhaupt noch möglich ist. Potential ausmachen und angehen. Dazu gehört Unbequemes zu zulassen und aufzuzeigen was schief läuft. Ohne sich ständig um die AFD zu drehen und ohne in Opportunismus, Lagerdenken und Konformismus zu verfallen.
Es gibt nicht die eine Lösung. Die Lösung ist zusammen überhaupt wieder lösen zu können!!!
Das scheint jetzt schon oft schwer möglich. Proteste werden jeweils schlecht geredet. Berechtigte Bedenken aber jeweils auch oft ausgeblendet.
Wir müssen unterschiedliche Sorgen, aber auch Grenzen gemeinsamer Kompromisse anerkennen.
Miteinander sprechen. Das macht Mühe und zahlt sich nicht sofort aus. Schafft aber Rückhalt und Vertrauen.
Ist eine längerfristige Investition, die „Nie wieder“, „Keine AFD“ – aber auch „Wir sind das Volk“ Und „Mehr Demokratie“ mit Leben und Inhalt füllt!