Von Presseberichten und Facebook Kommentaren
Teile der deutschen (Medien)Öffentlichkeit betrachten Menschenrechte wie Asyl und Migrationsbewegungen grundsätzlich problemorientiert.
Herr Riedel von der Freien Presse nimmt sich heute in gewohnter Art und Weise die Veröffentlichung der kommunalen Statistikstelle zum gestiegenen „Ausländeranteil“ zum Anlass für folgende Fragen:
„Ist eine solch rasante Zunahme – auch künftig – verkraftbar? Sind so viele Menschen in Kürze integrierbar? Warum trägt Plauen die Hauptlast im Vogtlandkreis, dessen Ausländeranteil Mitte 2023 bei relativ geringen 6,4 % lag? Welche Auswirkungen hat der Zustrom (??) vor allem junger Migranten (??) auf eine überalterte Plauener Bevölkerung – auch mit Blick auf Kitas und Schulen?“
Er setzt diesen „Trend“ von 16,8 % in Plauen mit einem bundesweiten Anstieg von 4 % in Verbindung und meint „darüber müssen die politischen Verantwortlichen reden“.
In Zusammenhang mit Schlüsselbemerkungen wie, dass die Stadträte gar keine Fragen stellten; warum die Ausländerbeauftragte darüber nicht berichtet und „jüngst ein Überfall von vier jungen Migranten“ stattfand, ist die BILD-Berichterstattung perfekt. Die Ermittlungen dauern hier übrigens noch an.
Wir fragen zurück Herr Riedel:
Warum setzen sie bei ihrer Abhandlung nicht hohe Überalterung, Arbeitskräftemangel – und Wegzüge ins Verhältnis?
Warum weisen sie nicht darauf hin, dass eine „Ausländerstatistik“ auch Menschen in Arbeit beinhaltet?
Warum weisen Sie nicht auf den wesentlichen Anteil der Migration an der deutschen Wirtschaftsleistung hin?
Warum nicht mal so hohe Förderungen wie die der Modellkommune mit 45 Millionen EUR, die der Standort Plauen erhält (und andere nicht) mit den natürlich auch einhergehenden kommunalen Herausforderungen erwähnen?
So würde sich plötzlich ein ganz anderer Tenor ergeben.
Und in den Facebookgruppen würde man sich heute vielleicht auch über ganz andere Themen unterhalten.
Plauen, 28. Februar 2024