Vernissage zur Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museum: „Einige waren Nachbarn“

/ Erinnerungsarbeit, Internationale Wochen gegen Rassismus, Politische Bildung, Projekte

Eine der schönsten Eröffnungen der Internationalen Wochen gegen Rassismus liegt hinter uns.
Es war voll in unseren Räumen. Das haben wir nicht allein geschafft, aber die Mischung der Personen hat es gerissen. Deshalb wollen wir an dieser Stelle nochmal Danke sagen für die vielen ausdrucksstarken Worte: an den amerikanischen Generalkonsul Ken Toko, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags Yvonne Magwas, den MdB Kassem Taher Saleh, die Schulleiterin der Rückert-Oberschule, Silke Schwerdt mit ihren tollen Schüler:innen und die geschichtsrührige Waltraud Schmidt.

Alle Redebeiträge ergänzten sich sehr harmonisch und schnitten so viele wichtige Themen für unsere Stadt und den Vogtlandkreis an. Schade, dass unser Landrat nicht dabei sein konnte, er hatte sich persönlich entschuldigt. Auch der Oberbürgermeister hat sich entschuldigen lassen. Was uns verwundert, dass der Kulturbürgermeister der Stadt Plauen, Tobias Kämpf keinerlei Reaktion auf unsere Einladung zeigte, obwohl es doch als sehr wichtiges Thema in seinen Bereich fällt.

Ein großes Dankeschön ganz besonders an die „Partnerschaft für Demokratie im Vogtlandkreis“, ohne die solche Projekte nicht möglich wären, wie auch diese Ausstellung „Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand – Wie war der Holocaust möglich?“

Danke an „Drei:Viertel“ für die musikalischen Einlagen.
Danke auch an Dr. Iris Heist von der Galerie e.o. plauen und Ralf Fischer vom Sachsendruck, die uns gezeigt haben, das gemeinsames Ausdenken bis hin zu fertiger Projektarbeit Spaß machen kann, dass wir uns aufeinander verlassen können und Zusammenhalt zeigen. Wir müssen das betonen, denn das ist in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich.

Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, dass es bunt bleibt in unserer Stadt und wenn wir Verbündete finden im ganzen Vogtlandkreis könnten wir so viel Stärke und Vielfalt zeigen. Und dazu brauchen wir auch die Jugend. Wir können euch nur sagen, legt ab und zu das Handy weg, nutzt Angebote und mischt euch ein, denn das ist eure Welt.

Erinnern tut weh, aber es muss sein. Man kann nicht nur einen Wendeglanz verströmen wollen, sondern man muss sich auch diesem Teil der Geschichte immer wieder stellen. Und genau das wollen wir mit dieser Ausstellung und vielen weiteren Veranstaltungen erreichen. Wir werden nicht lockerlassen und den Finger in die Wunde legen. Plauen hat nicht nur Erfolgsgeschichten, sondern auch dunkle Schattenseiten. Beides macht diese Stadt aus, wenn man ehrlich damit umgeht.

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Die Freie Presse vom 05.03.2023 berichtete in einem ausführlichen Artikel von den einzelnen Redebeiträgen. Fünf Schüler:innen der Rückert-Oberschule nahmen an einem Workshop teil, um den Gäst:innen der Ausstellung die einzelnen Tafeln erläutern zu können.

Schau in Plauen zeigt Bilder über das Weg- und Hinschauen | Freie Presse – Plauen

Am Nachmittag war der Generalkonsul bereits in der Rückert-Oberschule und nahm sich viel Zeit für die Fragen der Schüler:innen. Auch mit den Lehrer:innen wurde im Anschluss gesprochen. Es ging zum Beispiel auch um das soziale Umfeld im Stadtteil Haselbrunn in nächster Nähe zum „Stützpunkt“ der rechtsextremen Kleinstpartei „III. Weg“. Man habe Zeiten erlebt, wo rechtsextreme Einflüsse an der Schule ein Thema waren. Diesbezüglich habe sich die Lage entspannt.

„Gesprochen wurde auch über den hohen Anteil von Schülern aus dem Ausland. Trotz unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturen gebe es wenig Konflikte. Im täglichen Miteinander würden sich zudem viele Chancen auftun. Insgesamt wünsche sich Schulleiterin Silke Schwerdt mehr Unterstützung von außen „Wir sind oft auf uns allein gestellt. In der Außenwahrnehmung unserer Schule kommt die Vielfalt meiner Meinung nach zu kurz.“ „

Plauener Schüler fragen US-Generalkonsul aus | Freie Presse – Plauen

Die Ausstellung kann bis 14.04.2023 immer dienstags und freitags von 16 – 18 Uhr besichtigt werden. Für größere Gruppen und Schulklassen bitten wir um Anmeldung.

US Generalkonsul Ken Toko
Yvonne Magwas, MdB
Kassem Taher Saleh, MdB
Silke Schwerdt, Schulleiterin Rückert-Oberschule
Geschichtsforscherin Waltraud Schmidt
Doritta Kolb-Unglaub mit Drei:Viertel

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