Rückblick Podiumsdiskussion vom 07.02.2025
Ein menschliches Wahlgespräch, später am Abend leider ohne die CDU
Die zweite Veranstaltung mit den Protagonistinnen der Reportage 37 Grad – Drei Frauen gegen Rechtsextremismus und der Regisseurin des Films liegt hinter uns.
Wir haben die Veranstaltung in Plauen gemeinsam mit den Gewerkschaften organisiert und durchgeführt und das war eine sehr gute Entscheidung. Zivilgesellschaftliche Probleme standen im Mittelpunkt und man muss sich eingestehen, dass es schwierig ist, bei der Vielzahl der Problemlagen in unserem Land.
Für uns stand aber fest, dass unser Hauptproblem im Land der gewaltige Ruck nach Rechts ist. Damit kämpfen wir alle – auf der Straße, im Arbeitsumfeld, im Familien- und Freundeskreis. Seitens der CDU sucht man nach Ausreden und die wohl schlimmste Behauptung des Abends war, dass unsere Arbeit als Zivilgesellschaft von Herrn Hochbaum (Kandidat der CDU im Vogtland) als „das hat doch auch nichts gebracht, was sie da machen“ hingestellt wurde. Wir drei Protagonistinnen der Reportage stehen für viele MUTIGE im Land, die seit Jahren auf die Entwicklungen hinzeigen. Aber was passiert: wir werden als Linksextreme bezeichnet und uns wird nicht zugehört. Hätte man vor 10 Jahren einen Schulterschluss mit den Menschen im Land gemacht, die verändern wollen, wir wären heute weiter.
Wenn man jung bleiben will im Kopf, dann ist es nicht zwingend notwendig dass man noch in der Disco brilliert. Es ist wichtig den Menschen zuzuhören, vor allem der Jugend. Nach dem gestrigen Abend meinen wir, der CDU hätte im Vogtland ein Lenny Roth tausendmal besser zu Gesicht gestanden.
Jung bleibt man nicht, weil man Techno „tanzen“ kann, lieber Herr Hochbaum, jung bleibt man, wenn man der Jugend zuhört und sie nicht kriminalisiert.
Und… ein Kandidat, der den Raum verlässt, weil er seine eigenen Aussagen nicht gesagt haben will (obwohl alle es gehört haben), der sollte eigentlich sofort aufhören, als Kandidat der CDU für den Bundestag umherzulaufen. Herr Hochbaum, sie haben doch gar keine Lust, den Menschen zuzuhören. Sie wollten ja eigentlich auch nicht kommen – das hatten sie uns auch gleich am Anfang erklärt. Was sind denn das für Aussagen mitten im Wahlkampf? Verstehen sie ihren Job richtig? Sie müssten doch begierig sein, mit den Menschen reden zu wollen und sich den Problemlagen zu stellen? Davon sind sie ganz schön weit entfernt.
SIE WOLLEN DOCH GEWÄHLT WERDEN und uns und unsere Interessen vertreten. Oder haben wir da was falsch verstanden???
Das Schlimmste für uns Menschen im Vogtland ist der dadurch immer weitere Rechtsruck, den die CDU befeuert.
… und es ist schade für die anderen Kandidaten, die gerade einen passablen Job machen und mit denen man trotz unterschiedlicher Ansichten in einen guten Austausch gehen kann. Ihr habt das gut gemacht, wir sind nicht in allen Punkten einer Meinung, aber das müssen wir auch nicht, wäre ja langweilig.
DANKE für euer Kommen. Wir fühlten uns gehört, aber alle Fragen konnte keiner beantworten und das war auch nicht die Forderung.
DANKE auch an unsere Herzensmenschen, das Publikum. Wir hoffen, dass wir alle das durchstehen in den nächsten Jahren. Wir müssen zusammenhalten.
DANKE an Karen Larisch und Nancy Brandt für die weiten Wege, die ihr auf euch genommen habt und eure Unterstützung.
Viele Genesungswünsche nach Schwerte zu Nele Blase.
Wir sehen uns hoffentlich alle gesund und munter in Güstrow nach den Wahlen. Da wird es auch und noch viel mehr zu reden geben.
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Anwesend waren von den Parteien: Robert Hochbaum (CDU), Maik Linke (SPD), Olaf Horlbeck (Grüne), Simon Zwintzscher (Linke). Der FDP-Kandidat Torsten Schnurre war erkrankt. Dafür kam kurzfristig Anja Kunze (BSW).
Plauen, 8. Februar 2025




