Zurück aus Riesa 11.01.2025
Zuerst einmal vielen herzlichen Dank an die gute Zusammenarbeit zwischen Linksjugend Vogtland, Siebenhitze Greiz, Schuldenberg Plauen und colorido bei der Vorbereitung unserer gemeinsamen Fahrt nach Riesa. Es gab die ein oder andere Aufregung, z. B. Busabsage kurz vor der Fahrt, aber alles wurde gemeistert. Es war für uns sehr angenehm, Teil der Orga-Gruppe zu sein. Gerne wieder! Danke an die Spender*innen, die es möglich machten!
Vielleicht können wir noch einiges zusammen meistern, die Aufgaben werden ja nicht weniger. Wir waren eine gute Truppe im Bus, lasst uns das beibehalten.
Wir fuhren gemeinsam mit Bussen, die aus allen Himmelsrichtungen kamen gen Riesa, es war eigentlich alles gut organisiert, die Kundgebungsflächen angemeldet. Die Polizei hatte jedoch die „geraden“ Zufahrtswege gesperrt und es kam an unser „Einflugschneise“ nach Riesa zu einem kilometerlangen Bus-Stau. Anmerkung: Unser Busfahrer war gegen 10 Uhr (wir waren 6 Uhr ungefähr 6 km vor Riesa angekommen) am zentralen Parkplatz für Busse in Zeithain. Lieber Busfahrer, danke an deine Geduld!
Das war die erste Hürde, die alle Businsassen der verschiedensten Anreisepunkte mit einem 1,5 stündigen Marsch gen Riesa in Kauf nahmen. Das sah so aus: Überall Menschen, die einen morgendlichen Lauf absolvierten auf den Hügeln und Feldern vor Riesa.
An der ersten Kundgebung angekommen war zunächst alles friedlich, der Protest richtete sich gegen die anreisende AfD. Und hier sagen wir, darf man sich in Deutschland nicht wehren gegen eine in Teilen als rechtsextrem eingestufte Partei? Gerade wir Deutschen wissen doch ganz genau, wo das hinführt.
Was aber an dieser Stelle wichtiger ist, wir spürten die gnadenlose Gewalt der Polizei. Es gab auch an unserer Kundgebungsfläche keine Polizeikette, die durch Demonstrant*innen durchbrochen wurde. Hier wurde einfach reingeprügelt, mit Schlagstöcken. Grauenvolle Bilder, die einem so schnell nicht aus dem Kopf gehen – Polizisten die Schlagstöcke aufzogen und prügelten. Einer unserer Mitfahrer wurde am Auge verletzt, ein anderer hat eine Knieverletzung. Wir haben in viele schmerzverzerrte und gerötete Gesichter von Pfefferspray gezeichnet geblickt. Das schlimmste was dann noch mehr weh tut, es waren unsere Freunde aus Hof dabei. So etwas haben wir lange nicht mehr erlebt. Der Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray waren völlig unangemessen.
Es war Polizei aus NRW. Rohe gewaltbereite Polizei, die allem Anschein nur darauf aus war.
Es ging hier nicht darum (angeblich) die Kundgebungen zweier unterschiedlicher Lager zu schützen, denn die Polizei hatte ja das Gelände um die Halle mit doppelten Hamburger Gittern und viel Aufgebot innerhalb des Hallengeländes schon mehr als abgeschirmt.
Später erhielten dann die AfDler eine Anreise in Bussen unter Polizeieskorte. Gerechtigkeit sieht anders aus.
Die hätten doch auch laufen können und sich mit dem Volk auseinandersetzen, dass sie schließlich wählen soll oder holen die sich ihre Macht mit Polizeigewalt. War alles schon da und ist nicht lange her.
Wir möchten uns nicht ausmalen, wenn eine Partei wie die AfD an die Macht käme, was Polizei dann aus „Pflichtbewusstsein“ alles machen würde…, das wird ein Nazideutschland wie wir es noch nicht erlebt haben, denn die Möglichkeiten und die Ausstattung sind nicht mehr vergleichbar.
Wenn wir im Nachgang darüber schreiben, fällt es schwer, sich kurz zu fassen. Man bekommt Angst, in diesem unserem Land zu leben, wenn man friedlich seine Meinung gegen Nazis und wir sprechen hier von Faschisten, ausdrücken will. Meinungsfreiheit adé. Diese Angst hatten viele von uns schon einmal in einem Land namens DDR. Wir haben dafür gekämpft, dass diese Angst nie wieder kommt vor über 35 Jahren. Vor über 80 Jahren haben Antifaschisten dafür gekämpft. Was ist hier los, ist der Deutsche nicht fähig, erkämpfte Werte wie Freiheit und Meinungsfreiheit hoch zu halten?
Das Feindbild der Polizei waren die Gegendemonstrant*innen.
In Plauen sind wir momentan froh darüber, zu sehen, dass es anders laufen kann und das man mit Polizei zusammen kann. Das ist ein positives Beispiel, ohne dem wir unsere Arbeit noch schwerer wäre. Ein kleines Pflänzchen, das Vertrauen in Wachstum braucht.
Wir sagen DANKE an die vielen, vielen jungen Menschen, die unerschrocken ihre Meinung zeigten. Ihr gebt uns große Kraft, denn viele von uns sind alte Kämpfer*innen und manchmal sehr frustriert.
DANKE an die „Politische Schönheit“, das war der „Spaß“ des Tages, ihr seid aber auch… ein blau-weißes Auto. Rein in die Organisation und von innen aufmischen…
Alice Weidel ist irre krank, denn wie kann man stehen lassen, dass Hitler Kommunist war und die Geschichtsschreibung alles fälschte. Das ist kein Populismus mehr, das sind Verhaltensweisen, die an Größenwahn erinnern und solche Idioten gibt es ja inzwischen wie Pilze aus dem Boden. Aber die Frau hat ja innerhalb ihrer Blase alle Hüllen fallen lassen und wir wissen was jetzt kommt. Danke, dass sie uns ihre Fratze nochmal so deutlich gezeigt haben. Danke ans Fernsehen für diese Fratze, denn viel mehr kam ja nicht. Das hat uns im Nachgang betätigt, dass wir am 11. Januar 2025 in Riesa am richtigen Platz waren und uns nicht einschüchtern ließen von den Drohgebärden der Polizei.
Presse muss auch noch einiges lernen, denn da wird noch zu oft das Mäntelchen in den Wind gehangen. Wohlbemerkt nicht alle. Es gab noch ein belustigendes Erlebnis, zwei schwarze Mercedes fuhren Richtung Einfahrt zum Gelände und wurden von Demonstrant*innen angehalten. Ein Demonstrant fragte, wer sie seien und sie sagten vom ZDF. Der Demonstrant fragte nach dem Presseausweis und der wurde ihm gezeigt. Geht doch auch unaufgeregt ohne Polizei, die ihn vielleicht mit Gewalt von den Autos weggezerrt hätten.
Als Fazit, unser Land ist am Ende und wir brauchen auch keine Neuwahlen, sondern eine Pause von Größenwahnsinnigen und da gehört auch ein Merz dazu.
Wir müssen:
- Aufräumen mit alten Zöpfen, die uns als neue verkauft werden!
- Aufräumen mit Größenwahnsinnigen, die gegen das Menschensein befehlen!
- Aufräumen mit Bedrohungen, um uns klein zu halten!
Warum nur hört keiner mehr den unaufgeregten und bedächtigen Menschen in der Politik zu, die auch noch lächeln können, trotz aller Anfeindungen? Wir wollen doch alle leben, in Freiheit und ohne Angst.
Plauen, 12. Januar 2025













