Von Problemen und Parolen

/ Aufmucken, Projekte

Bei einer CDU-Wahlveranstaltung stand nun also kürzlich die Frage im Raum „Was wurde aus den Forderungen der Bauerndemos vor einem Jahr“.
Fehlender Nachwuchs, Bürokratie, Landverkauf, internationaler Preiskampf – soweit so verständlich der Frust.

Wir sind keine Experten, aber streicht man aus dem wilden und auch rechtspopulistischen Forderungsmix der Bauernprotesten mit Galgen & Traktoren vor einem Jahr zusammen, sehen wir vieles dem Strukturwandel geschuldet, dem sich viele Branchen stellen müssen und dabei Unterstützung brauchen.
Einen Großteil muss die EU liefern, geht es doch auch um globale Herausforderungen – und dabei die Wünsche der Verbraucher:innen nach mehr Umwelt- und Tierschutz mit Interessen der Bauern in Einklang bringen. Das gesellschaftliche Bewusstsein dafür kann man uns allen schon zutrauen!

Dann jedoch wird’s wild.

„Robert Hochbaum, dem 70-jährigen Direktkandidaten der CDU, der seine konservative Einstellung betonte und sich auch dafür aussprach, Schiffbrüchige auf kürzestem Wege zurück nach Afrika zu bringen, empfahl Göran Schricker zusammen mit der AfD seine Ziele umzusetzen: „Mit der AfD können sie ganz wunderbare konservative Politik machen.“ Schließlich seien viele einstige CDU-Mitglieder und auch deren Wähler zur AfD gewechselt. Die Brandmauer bezeichnete Schricker als „Kindergarten“ und die CDU nannte er „Steigbügelhalter grüner Politik“. Mit der Förderpolitik der EU rechnete der Landwirt auch gleich noch ab: „Wir werden nicht kontrolliert, sondern gegängelt.“

Danke“ liebe Freie Presse, dass ihr auch das noch völlig unkritisch wiederholt.


Wir ordnen das Mal ein für euch:
Liebe Tanja Turki, als Vogtländerin des Jahres wäre es ja gut wenn wenigstens die hier klare Kante zeigen, wenn sich die CDU im Wahlkampf schon nicht traut und manche Mitstreiter völlig abdriften.
Nicht diese Wölfe sind wohl das Problem. Sondern die anderen.
Und auch wenn wir vollstes Verständnis für politisches Misstrauen und Frust haben, helfen doch weder populistische Forderungen während die Rechten schon mit den Hufen scharren noch ein Ignorieren ala „wir sind unpolitisch“.
Sonst gibt’s am Ende noch ein echtes ganzes Wolfsrudel. Ohne EU & jegliche Subventionen.

Und der Politik empfehlen wir auch hier Lösungen, Erklärungen aber auch ehrliche Eingeständnisse zu liefern wenn wir eine weitere Instrumentalisierung im Geschäft mit der Zukunftsangst verhindern wollen.

Und eine Frage bleibt immer, was ist eigentlich die Expertise der AfD für die Probleme. Der Populismus braucht ja auch mal eine Konkretisierung, oder??? Wir würden gerne mal was gescheites hören.

zum FP+ Artikel der Freien Presse: Ein Jahr nach den Bauernprotesten im Vogtland: Die bittere Bilanz der Landwirte

Plauen, 9. Januar 2025

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