Ausstellungeröffnung zum Weltkindertag
Vor einigen Wochen haben wir mit jungen Menschen verschiedener Nationen aus Somalia, Syrien, Türkei, Venezuela, Afghanistan, Ukraine je einen Projekttag (insgesamt drei Durchläufe) in Zusammenarbeit mit der FAW gGmbH Akademie Plauen und dem BSZ e.o. plauen durchgeführt.
Da das Sprachniveau der Schülerinnen sehr unterschiedlich und eine gemeinsame „Unterhaltung“ somit nicht unbedingt zielführend war, haben wir auf Mittel aus der Kunst zurückgegriffen. Die entstandenen Bilder sind nicht unbedingt preisverdächtig, doch sie geben tiefe persönliche Einblicke. Wir baten die jungen Menschen etwas auf das Blatt zu bannen, was ihnen wichtig ist und was sie zurücklassen mussten. Das war keine einfache Arbeitsweise, denn man greift tief in das Innere eines Menschen ein. Alle Teilnehmerinnen beteiligten sich nach zögerlichem
Beginn an der Aufgabenstellung.
Im Anschluss hatten wir eine Grundlage geschaffen, die eine Verständigung möglich machte, da es dieselbe Ausganglage beinhaltete. Wir erfuhren viele Geschichten, die diese jungen Menschen bewegen. Sie sind aus Kriegsländern geflüchtet, manche beschwerlich und für einen jungen Menschen eigentlich nicht zumutbar, andere fanden einfachere Wege, aber die Familien blieben zurück.
Würden wir es nicht genauso machen? Würden wir nicht unser letztes Hemd geben, damit es unseren Kindern gut geht?
Seit vielen Jahren lassen wir uns darauf ein mit Menschen aller Couleur gemeinsame Ziele zu entwickeln. Das macht Arbeit, da gibt es Rückschläge, da wird man auch enttäuscht, aber es gibt die vielen Momente, die einfach unvergesslich sind. Da werden gemeinsam Feste gefeiert, zu Geburtstagen eingeladen, gekocht, gebacken, Filme geschaut, im BRING-und-NIMM-Laden gemeinsam angepackt, im Begegnungscafé Erfahrungen ausgetauscht.
Wer das nicht wenigstens ausprobiert hat, der sollte nicht auf den „Sprech“ der Rechtsextremen aufspringen.
Aktuell zeigt sich die Bedrohung einer gerechten und offenen Gesellschaft besonders deutlich an den Debatten um weitere Asylrechtsverschärfungen. Maßnahmen wie die Zurückweisung von Schutzsuchenden an deutschen Grenzen sind eindeutig europarechts- und menschenrechtswidrig.
Gemeinsam müssen wir uns jetzt diesen Versuchen der Spaltung entgegenstellen und die Grundfesten unserer demokratischen Gesellschaft stärken.
Kommt gerne vorbei und schaut auf die Bilder. Haltet einen Moment inne. Kein Kind dieser Welt sollte diese Erfahrungen machen müssen.
Die Ausstellung ist immer mittwochs ab 11 bis 17 Uhr geöffnet und bis zum 18. Oktober 2024 zu sehen.
Vernissage am 20.09.2024, 19 Uhr im coloridoTREFF, Dittrichplatz 8, 08523 Plauen