Isoliert im Reich – Reichsbürgerbewegung in Sachsen
Ein Vogtländer nennt die Überprüfung seiner Feuerstätte ein „Verbrechen“. „Die Zeit wird kommen, dass sie sich für ihre Verbrechen verantworten müssen.
Freie Presse Juli 2023
Geht es um einen Reichsbürger, werden Gerichtsvollzieher im Vogtland nur noch mit Polizeibeamten losgeschickt, so Amtsrichterin Bahlmann im letzten Jahr.
Auerbach, Juni 2023
28 Pistolen, 29 Langwaffen und Waffenteile sowie mehr als 60 Kilogramm Munition werden bei einer Razzia gefunden.
„Einige der Waffen erwiesen sich als funktionstüchtig“, informierte die Polizeidirektion Zwickau. Weiterhin seien NS-Devotionalien im mittleren vierstelligen Bereich sichergestellt worden, darunter auch Orden, Stempel, Uniformteile und Wimpel.
Im Vogtlandkreis sollen deutlich mehr der sogenannten Reichsbürger beziehungsweise Selbstverwalter leben als in den Vorjahren. Wie das Sächsische Innenministerium auf „Freie Presse“-Anfrage mitteilt, schätzt man ihre Anzahl im Jahr 2022 auf 84 Personen. Das ist ein Anstieg um rund 18 Prozent im Vergleich zu 2021. Unter den Reichsbürgern im Vogtland sollen auch drei Personen sein, die vom Innenministerium als rechtsextremistisch eingestuft werden.
Freie Presse 09.02.2023
In Sachsen ist die Zahl sogenannter Reichsbürger 2023 deutlich gestiegen. Das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) rechnete am Jahresende dieser Szene rund 3.000 Menschen zu, etwa 500 mehr als ein Jahr zuvor.
Der versuchte Putsch der Reichsbürgergruppe um Prinz Reuß ließ nicht nur die Entschlossenheit zu Gewalttaten sichtbar werden, sondern auch die Professionalität und Vernetzung der Szene. Der bekannte Reichsbürger und Rechtsextremist Frank Haussner agiert im thüringischen Vogtland mit „Freies Thüringen“ sowie bundesweit, war regelmäßig in Plauen zu den Veranstaltungen des demokratiefeindlichen „Forum für Demokratie und Freiheit“ zu Gast.
Auch mehrere Mitglieder der AfD in Sachsen sind dem Verfassungsschutz als Reichsbürger bekannt
Zeit, Instrumente und Argumentationen von Reichsbürgern zu entschlüsseln und Hilfestellungen im Umgang mit Mitgliedern zu entwickeln.
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Im Rahmen dieser Veranstaltung liefert der Dresdner Politikwissenschaftler Sebastian Trept einen Blick hinter die Kulissen einer Szene, deren Mitglieder den deutschen Staat und dessen Regeln nicht anerkennen und stattdessen eigene Staaten ausrufen.
Sebastian Trept präsentiert einen Überblick über die vorhandenen Informationen und unternimmt den Versuch, ein genaueres Bild der Reichsbürgerbewegung in Sachsen und Deutschland zu zeichnen.
Fallbeschreibungen, Mitgliederzahlen und Einsatzberichte lassen den Eindruck einer heterogenen Bewegung entstehen, die einerseits besonders intensiv den Kontakt zu Verwaltungsmitarbeitern sucht und sich andererseits bewusst einer genauen Betrachtung entzieht.
Neben der reinen personellen Entwicklung der Szene, konzentriert sich Sebastian Trept vor allem auf deren historische und ideologische Entwicklung.
Er geht den Fragen nach, was Reichsbürger kennzeichnet und woher die Bewegung stammt.
Gemeinsam mit seinem Publikum will Sebastian Trept Instrumente und Argumentationen von Reichsbürgern entschlüsseln und Hilfestellungen entwickeln im Umgang mit Mitgliedern der Szene.
Alle Informationen bei der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung Isoliert im Reich – Reichsbürgerbewegung in Sachsen – Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (slpb.de) oder VLK Sachsen Isoliert im Reich – Reichsbürger in Sachsen ⋆ VLK Sachsen (vlk-sachsen.de)
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (Kontrovers vor Ort).
Anmeldungen unter www.vlk-sachsen.de oder per Mail lgs@vlk-sachsen.de oder unter kontakt@colorido.de
Die Veranstaltung findet nach Erreichen der Mindestteilnehmerzahl statt.