Heute waren an unserem Tisch viele Nationen zu Gast – Venezuela, Afghanistan, Iran, Syrien, Ukraine, Franken, Thüringen und Vogtland.
Warum schreiben wir heute darüber? Weil es heute so skurril wie theaterreif war. Der Austausch im Begegnungscafé ist zurzeit immer sehr politisch geprägt und die derzeitige Situation in Deutschland ist nicht einfach. Und auch nicht einfach zu verstehen. Und auch nicht einfach zu erklären. Vor allem nicht in B1 oder B2.
An einem Tischende standen zwei Kinderwagen mit jungen Müttern aus Venezuela, am anderen Ende saß ein Mann mit dem der Austausch über die Probleme in Deutschland begann und der an den gängigen Mainstreamaussagen der momentanen Zeit festhielt. Dazwischen am Tisch wollte eigentlich keiner aufklärerisch Widerwort geben, denn die Babys waren viel schöner anzusehen und brabbelten so unschuldig vor sich hin.
Aber das ging nicht, wir konnten uns nicht abwenden, Handys wurden gezückt. Der Mann wurde mit Bildern und Grafiken ausgestattet. Erst wurde alles von ihm als Fake abgetan, hitzige Diskussion entbrannte – vielleicht war heute auch der Thilo Sarrazin dran schuld mit seinem neuen Buch. Naja, die Babys sind drüber eingeschlafen und die Diskussion endete mit einem Patt. Aber ein bisschen hatten wir das Gefühl, dass er unseren Ausführungen zugehört hat. Vielleicht haben wir ihn erreicht und er kommt wieder und wir können weiter miteinander reden.
Plauen, 12. Februar 2025