3. Jüdische Kulturtage Vogtlandkreis
Vom 25.10. – 15.11.2024 finden zum dritten Mal die Jüdischen Kulturtage im Vogtlandkreis statt. Wir freuen uns, dass wir wiederholt mit vielen anderen zum Gelingen beitragen können und, dass die Jüdischen Kulturtage nun im dritten Jahr deutlich gewachsen sind.
Ein großer Dank für die Organisation an Rika Kober mit der Partnerschaft für Demokratie im Vogtlandkreis!
Neben einem Grußwort von Schirmherrin Yvonne Magwas & Landrat Thomas Hennig lädt der Vogtlandkreis wie folgt mit einem vielfältigen Programm im Vogtland ein:
„Wir freuen uns, dass die Jüdischen Kulturtage im Vogtland dieses Jahr in der dritten Auflage stattfinden. Auch in diesem Jahr können durch Humor, Musik, Literatur und vieles mehr Berührungspunkte zum Jüdischen Leben geknüpft werden. Besonderes Highlight sind die Veranstaltungen über die Biografien von Dr. Isidor Goldberg und Alfred Roßner.
Eine gute gemeinschaftliche Zusammenarbeit von vielen Vereinen und Initiativen aus dem Vogtland ermöglichen ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen. Als Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie im Vogtlandkreis sind wir sehr dankbar, so engagierte Träger und Partner zu haben.
Kommen Sie gerne vorbei!“
Link zum gesamten Programm im pdf-Format: 3434_4375_1.PDF (vogtlandkreis.de)
Eine Auswahl:
AUSSTELLUNG DR. ISIDOR GOLDBERG
26.10.2024, 19:00 Uhr, coloridoTREFF Plauen
Ausstellung | Isidor Goldberg wurde 1881 geboren, er war ein jüdischer Rechtsanwalt und Stadtverordneter, der Anfang des letzten Jahrhunderts eine große Rolle für das jüdische Leben in Plauen spielte. Seit 1927 Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde Plauens, war Goldberg derjenige, der den Synagogenneubau der Gemeinde auf dem Eckgrundstück Engelstraße/Senefelderstraße anstieß. Während der Novemberpogrome wurde die Synagoge 1938 niedergebrannt. Goldberg wurde 1943 deportiert und ermordet.
Die Wanderausstellung zeigt eine Familie mit jüdischem Glauben sowie die Situation in Plauen im Frühjahr 1933. Es geht um Leben im Exil, die Trennung der Familie, und schlussendlich den Tod im Konzentrationslager. Die Ausstellung haben u. a. Liane Kümmerl und Waltraud Schmidt erarbeitet.
Der Abend soll auch die Möglichkeit geben, mit den Nachfahren der Familie ins Gespräch zu kommen, und deren Werdegang im Lauf der Geschichte bis in die Gegenwart aufzuzeigen.
Musikalische Umrahmung: Liedermacher Jens Bühring.
Eintritt frei. Keine Anmeldung erforderlich, aber unter pfd@vogtlandkreis.de möglich.
Ort: coloridoTREFF, Dittrichplatz 8, 08523 Plauen
»DIE VERLORENE HARFE« LYRIK AUS DER BUKOWINA
07.11.2024, 19:00 Uhr, Kultur im Bahnhof Plauen
Literarische Lesung | Czernowitz, die Hauptstadt des ehemaligen habsburgischen Kronlandes Bukowina, einer Gegend, wo Menschen und Bücher lebten. In den letzten 300 Jahren wechselte diese Stadt ihre Herrscher, staatliche Regime und Nationalfahnen wie Handschuhe. In dieser Stadt lebten viele verschiedene Nationalitäten, es erklangen viele Sprachen, dieses Czernowitz hatte eine einzigartige Symbiose germano-romano-slawisch-jüdischer Kultur mit polyethnischer Buntheit und kosmopolitischem Geist. Ein selbstverständlicher Teil dieser bunten Kultursymbiose war die Literatur. Heute ist sie wie ein abgebrochener Zweig eines blühenden Baumes, eine verlorene Harfe, deren Saiten noch vor kurzem, in den 1920–1930-er Jahren erklang.
Dieser Abend enthält gelesene Gedichte in Ukrainisch und Deutsch, biografische Anmerkungen zu den Lyriker*innen
und eine musikalische Überraschung.
Eintritt frei. Keine Anmeldung erforderlich, aber unter pfd@vogtlandkreis.de möglich.
Ort: Kultur im Bahnhof, Empfangshalle im Oberen Bahnhof
Plauen, Rathenauplatz 2, 08525 Plauen
KLEZMER KONZERT »BEGEGNUNG«
09.11.2024, 19:00 Uhr, Kultur im Bahnhof Plauen
Konzert | Das schwäbische Ensemble Mesinke präsentiert mitreißende Klezmer-Stücke und jiddische Songs aus ihrem Best-of-Album. Im ersten Teil des Abends stellt Mesinke ein komplett neues Programm vor, welches sich um ausgewählte Gedichte und Übersetzungen von Hedwig Lachmann (1865–1918) und ihre Biografie dreht. Die Schriftstellerin Hedwig Lachmann wuchs als Tochter des Kantors der jüdischen Gemeinde in Krumbach auf, der Heimatstadt von Mesinke, und starb auch dort. Die Sprachlehrerin widmete sich unter anderen der Übersetzung von Werken bekannter Schriftsteller wie Edgar Allen Poe oder Oscar Wilde in die deutsche Sprache. Ziel Mesinkes ist es, an die umfangreichen Arbeiten von Hedwig Lachmann zu erinnern.
Eintritt frei. Keine Anmeldung erforderlich, aber unter pfd@vogtlandkreis.de möglich.
Ort: Kultur im Bahnhof, Empfangshalle im Oberen Bahnhof
Plauen, Rathenauplatz 2, 08525 Plauen
»SCHMONZES UND CHUZPE« MUSIKALISCHE MATINEE ÜBER JÜDISCHEN HUMOR
10.11.2024, 11:00 Uhr, Kultur im Bahnhof Plauen
Musikalisch umrahmte Lesung mit dem bekannten Schauspieler und BR-Sprecher Christian Jungwirth aus Murnau und dem Ensemble Mesinke aus Schwaben. Jüdischer Humor – bitterböse und hauchzart, gestochen scharf und allzu menschlich, immer begleitet von einem lachenden und einem weinenden Auge. In seiner Jahrtausende umspannenden Geschichte, in seinem langen Weg durch Freud und Leid hat sich im Judentum ein einmaliger Umgang mit dem Humor entwickelt – zugleich als große geistige Waffe, als Möglichkeit der Aufarbeitung des Schreckens, als moralische Belehrung und als Ausdruck purer Lebensfreude. Im Programm dreht sich alles um diesen Humor: neben Texten bekannter jüdischer Autoren wie etwa Kurt Tucholsky und Will Self werden beißende Kabarett-Einlagen und mitreißende Klezmer-Melodien präsentiert.
Eintritt frei. Keine Anmeldung erforderlich, aber unter pfd@vogtlandkreis.de möglich.
Ort: Kultur im Bahnhof, Empfangshalle im Oberen Bahnhof
Plauen, Rathenauplatz 2, 08525 Plauen
ANGEBOT FÜR SCHULEN
Woher ich komme, wo sind meine Wurzeln? Ein personifizierter Zeitstrahl – mit Doritta Kolb-Unglaub
»Auf den Spuren des eigenen Stammbaums bin ich, lange nach dem Tod meiner Großmutter Liska Hertha Hammerschmidt, geb. Löw, geboren am 23. Juni 1902 in Neuensalz, auf meine eigene Abstammung von böhmischen Juden gekommen. Seitdem bin ich damit beschäftigt, für meine Kinder und deren Kinder und hoffentlich auch wieder deren Kinder, die Geschichte und Geschichten, unsere Abstammung, soweit ich sie zurückverfolgen kann, aufzuzeichnen.« (Doritta Kolb-Unglaub)
Jeder in der Familie sollte seine Vorfahren in der jeweiligen Zeitgeschichte kennen und verstehen lernen. Welche Umstände prägten deren Leben und was hat das mit dem eigenen Leben zu tun. Wir unternehmen eine Zeitreise von 1900 bis in die Gegenwart mit einem roten Plüschsofa. Kommt mit! Wenn man sich mit Familiengeschichte auseinandersetzt, wird die eigene Zeit ein Teil dieser Geschichte. — Der personifizierte Zeitstrahl wird zum interaktiven Zeitstrahl, gemeinsam blicken wir auf die Geschichte und reihen persönlich wichtige Daten ein. Wir sind alle Zeugen unserer Zeit.