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Ausstellung Plauen 1989 – 1990 – Revolution: Erster Teil

Chronologie eines vergessenen Aufstandes

Der 7. Oktober naht und die „Revolutionäre“ von damals werden wieder aus der Mottenkiste geholt. Wie jedes Jahr, aber längst nicht alle. Die Unbequemen, die sich heute einsetzen für unsere Demokratie werden gerne Nestbeschmutzer genannt. Ja, die Revolution frisst ihre Kinder. Anbei ein bezeichnendes Bild dazu für eine Schülerarbeit „Plauen 1989 – die Stadt am Rand des Mittelpunkts“. Man hat Jahre gekämpft, dass Plauen gesehen wird, leider wärmt man sich heute alle Jahre wieder an der Asche und schafft es nicht ein Feuer zu entzünden.
Kurz brennen die Kerzen, aber wo bleibt die Kraft, sich für eine gesicherte, soziale, gerechte, vielfältige, lebenswerte Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder einzusetzen.

Ausstellung von Hugo Hilpmann, geboren 2002 in Greiz

Vernissage am 9. Oktober 2025

18.00 Uhr Ausstellungseröffnung

18.30 Uhr Film „BIS AN DIE GRENZEN“

19.15 Uhr Offene NACH-DENK-RUNDE

Finissage am 19. November, 18.00 Uhr

36 Jahre nach dem Fall der innerdeutschen Mauer und dem Eisernen Vorhang verklären faschistische Kräfte in Deutschland den Mut der DDR-Bürger*innen, indem sie die aktuellen freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland mit der Diktatur der SED und ihrem Staats- und Parteiapparat gleichsetzen und sich dabei als Heilsbringer inszenieren. Vor allem sind es westdeutsche Politikerinnen, die sich in Ostdeutschland wählen lassen und diese Gleichstellung als Legitimation ihres „Protestes“ nutzen.
Auf der Suche nach den Ursprüngen der friedlichen Revolution im Herbst 1989 begibt sich Hugo Hilpmann (2002 in Greiz) in der Arbeit „Revolution: Erster Teil. Chronologie eines vergessenen Aufstandes. Plauen 1989-1990“ nach Plauen. Als Anfang Oktober Sonderzüge mit Prager Botschaftsflüchtlingen durch den Oberer Bahnhof rollten, machten sich erste Plauener Bürgerinnen ihrer Wut Luft. Der Oberer Bahnhof glich einer abgeriegelten Festung. Am 7.10. entlud sich die Stimmung auf dem Theater- und Otto-Grotewohl-Platz. Es kam zum Einsatz zweier Löschfahrzeuge der Feuerwehr auf Demonstrierende, Steine flogen
und die Bereitschaftspolizei schlug auf die Demonstrantinnen ein. Die Bilder aus Plauen bleiben im kollektiven Gedächtnis, aufgrund der Abwesenheit westlicher Fernsehteams und Reporterinnen, sowie der Stützung der späteren Forschung und Vermittlung auf die Bilder aus Leipzig, Berlin und Dresden, aus. Hugo Hilpmann untersucht die entstandene Bilderlosigkeit, indem er die Demonstrationsroute und Orte von Schlüsselmomenten in Plauen aufsucht und mit Bildern der Staatssicherheit und zweier Plauener Fotograf*innen aus dem Jahre 1989 kombiniert. Parallel dazu zeichnet er die einzelnen Stationen der Revolution in Form eines stilisierten Zeitstrahls nach. Durch gezieltes nicht-kombinieren des Zeitstrahls und der Bilder entsteht ein offenes Archiv, welches neben der Beschäftigung mit den historischen Ereignissen mit Aspekten von Bedeutungsbildung, Wahrnehmung und der Kombination aus selektivem Wissen und kollektivem Gedächtnis spielt und gleichzeitig zum Dialog einlädt.

Danke für Plakat: Mika Springer

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